Hitchcock hätte seine Filme nicht spannender machen können, als wie das, was den knapp 100 Besuchern der Verbandsligabegegnung unserer Frauenmannschaft gegen den Regionalligaabsteiger Breitenthal geboten wurde. Keiner musste sein Kommen bei hochsommerlichen Temperaturen bereuen. Was geboten wurde, war Reklame für den Frauenfußball im Allgemeinen und speziell für den Frauenfußball der Wormatia.
Keiner gab nach ca. 25 Minuten auch nur noch einen Pfifferling auf die Wormatia Elf, lag man zu diesem Zeitpunkt schon mit 0:2 zurück. Eine Großchance der Gäste zum möglichen 0:3 wurde wegen Abseits aberkannt was sicher die Entscheidung bedeutet hätte. Was man sich vor dem Spiel vorgenommen hatte, den Gegner zeitig im Mittelfeld zu stören und so die präzisen Zuspiele in die Spitze auf die Ausnahmestürmerin Anja Klein zu unterbinden, die schon in der Regionalliga Torschützenkönigin war, konnte nicht umgesetzt werden. Man merkte der jungen Wormser Truppe an, dass man doch großen Respekt vor dem Ex-Regionalligisten hatte. Zu Großen, wie sich in der ersten halben Stunde des Spiels zeigte. In der 21. Minute war es eben diese Anja Klein, die ein tolles Zuspiel in die Schnittstelle aufnahm, im ersten Versuch noch an der guten Ann-Kathrin Kutscher scheiterte, aber dann den Abpraller zum 0:1 in die Maschen schob. Der Schock für die Wormatia Mädels saß tief, hatte man sich doch so viel Vorgenommen. Als dann kurz darauf durch einen fulminanten Fernschuss durch Jasmin Kurth das 0.2 fiel, schien die Partie schon entschieden. Total Verunsichert gewährte man den Gästen sogar das 0:3, das aber wegen Abseits aberkannt wurde. Eine kleine Auszeit nach Verletzung wurde dann genutzt um die Dinge im Team noch mal zu Ordnen und auch Vertrauen in die eigenen Stärken einzuflößen. Eine völlig andere Wormatia Mannschaft ging wieder aufs Feld. Früh wurde jetzt gegen den Ballführenden Druck ausgeübt und man konnte immer öfter eigene Angriffe vortragen. In der Nachspielzeit spritzte die erst 16jährigen Nicole Baranski, die nach dem 0:2 für Aldijana Gabela ins Spiel kam, in ein Abspiel der Breitenthaler und lies mit einer Bogenlampe der Schlussfrau keine Chance. Nur eine Minute später kratzten die Gäste einen Eckball in letzte Sekunde von der Torlinie. Alle hatten den Torjubel schon auf den Lippen, aber es sollte nicht sein .noch nicht!
In Halbzeit zwei kippte das Spiel dann vollends. Angriff auf Angriff rollte aufs Tor der Gäste, die aber mit Kontern über Anja Klein immer gefährlich blieben. In der 50 Minute legte sich Tina Ruh einen Freistoß zurecht und hämmerte die Kugel zum vielumjubelten 2:2 in den Torwinkel. Die Zuschauer rieben sich die Augen, das war ein völlig anderes Auftreten der Wormser Elf. Die Leidenschaft die nun in die Zweikämpfe gelegt wurde, brachte immer mehr Balleroberungen für die Heimelf und so war es wiederum Tina Ruh, die in der 62 Minute mit einem Knaller über die Fäuste der Gästekeeperin hinweg, das nie für möglich gehaltene 3:2 markierte! Nur drei Minuten später schien die Entscheidung gefallen zu sein. Einen von der Latte zurückspringender Ball schon Yvonne Specht zum 4:2 ein doch der sehr gute Schiedsrichter Bechtel, entschied in dieser Situation zu Recht auf Abseits. Davon hätten sich die Gäste sicher nicht mehr erholt. Doch es kam wie es kommen musste. Mit einem Doppelschlag in der 72. und 75. Minute, wurden die Wormser Mädels jäh aus allen Träumen gerissen. Statt 4:2 stand es plötzlich 3:4 für die Gäste. Nicht auszudenken, hätte Tina Ruh in der Nachspielzeit für die nie aufsteckenden Wormatia Elf den Ausgleich erzielt. Doch sie scheiterte wenige Meter vor dem Breitenthaler Gehäuse an der prächtig parierenden Gästekeeperin Kathrin Claßen, die mit dieser Parade den Sieg der sichtlich erleichternden Gäste sicherte, denn direkt nach dieser Aktion war Schluss mit dieser hochklassigen Begegnung.
Enttäuscht sanken die Wormser Kämpferinnen nieder doch genauso schnell kam man wieder auf die Beine um sich gegenseitig abzuklatschen und für des tolle Spiel zu gratulieren. Der Blick geht schon wieder nach Vorne den schon am Mittwoch muss man nach Lemberg reisen um dort ab 20 Uhr die Wormatia Farben zu vertreten.
Fazit: Schon jetzt ist man mit den Großen dieser Spielklasse auf Augenhöhe. Kleine Fehler waren spielentscheidend und aus diesen muss man einfach lernen. Kondition und Moral stimmte. Die Truppe steckte nie auf und man kann sicher sein, dass sich an der Alzeyer Straße noch so mancher Gegner strecken muss um die Punkte mitzunehmen. Man kann jetzt schon Stolz darauf sein, was in der Frauenabteilung geleistet wurde.
Lob gab es vom Gästetrainer: Diese Mannschaft wird sicher unter den ersten Drei am Schluss dabei sein!
Nicht auszudenken, wenn das wirklich so wäre!!!!