Es waren die ersten zwanzig Minuten, in denen die Wormaten zeigten, was wirklich in ihnen steckt. Schneller, effektiver und technisch feiner Fußball mit teils beeindruckenden Spielzügen erinnerte an die erfolgreiche letzte Spielzeit. Ohne zu zögern kann man die Anfangsphase der Partie in Eschborn als die beste Saisonleistung bezeichnen.
Wie schon im Pokal gegen Schott Mainz agierte Martin Röser als Sturmspitze und hatte nun nach diesen zwanzig Minuten bereits einen Doppelpack geschnürt. Nach einem langen Ball erfasste er die Situation blitzschnell und hob das Spielgerät über den herausstürmenden Torhüter hinweg zu seinem ersten Treffer ins Tor (11.). Knappe zehn Minuten später durchpflügte Chris Böcher mit beeindruckendem Solo das Mittelfeld und spielte zu Scipon Bektasi, dessen Schuss der Torwart nicht festhalten und Röser zum 2:0 abstauben konnte. Dazwischen hätte bereits Jacob Ammann eine seiner beiden Chancen nutzen müssen, scheiterte zunächst aber frei vor dem Tor (13.) und zeigte anschließend bei einem Heber weniger Gefühl als Röser zuvor (18.). Es waren zwanzig Minuten gespielt und Wormatia hatte die Partie problemlos im Griff. Vielleicht war es diese Leichtigkeit, die die Mannschaft in trügerischer Sicherheit wog. Es wurde den Gastgebern nun mehr Raum gelassen und prompt zeigten diese, warum sie bisher zuhause noch nicht verloren hatten. Erneut war es ein Patzer in der Abwehr, der den Gegner zum Anschlusstreffer einlud Leopold sagte Danke (26.). In der Folge zeigte sich, dass die Wormaten weiterhin an ihrer Stabilität und am Selbstvertrauen in der Defensive arbeiten müssen. Eschborn konnte nun dank der Wormser Nervosität den Druck erhöhen und wurde zunehmend gefährlich. So rutschte Özer nur knapp an einem Freistoß vorbei (34.). Auf der Gegenseite wurde ein Volleyschuss Ammanns noch abgeblockt (37.).
Der zweite Durchgang wurde ruppiger, Martin Röser bekam dies gleich bei einem Zusammenprall mit dem Torwart zu spüren (47.). Nach kurzer Behandlungspause rutschte er zwei Minuten später an einem Bektasi-Schuss aus spitzem Winkel vorbei. Kampfbetont und ausgeglichen war die Partie nun, wobei die Gastgeber die besseren Chancen für sich verbuchen konnten. Wade verpasste mit einem Kopfballaufsetzer knapp den Ausgleich (54.) und prüfte anschließend Kevin Knödler mit einem strammen Schuss (59.). Sechs Minuten vor Schluss hieß es dann Luft anhalten, weil bei einem Freistoß gleich drei Eschborner im Pulk zum Kopfball hochsteigen konnten. Nicht nur der machtlose Knödler musste sichtbar tief durchatmen, als der Ball gegen den Außenpfosten titschte (84.). Auf Wormatiaseite gab es lediglich Möglichkeiten durch Röser und Ammann, die beide zu hoch zielten. Röser mit einem Volleyschuss nach Annahme mit der Brust (70.) und Ammann mit einem Kopfball nach Ecke (75.). Die Schlussminuten inklusive der ungewöhnlich langen Nachspielzeit wurden noch einmal hitzig. Nach einem Foul gegen sich hatte Scipon Bektasi sein Temperament nicht im Griff und sah die Ampelkarte (87.). Er ist damit nächste Woche im Heimspiel gegen Idar-Oberstein ebenso gesperrt wie Martin Röser, der sich in der vierten Minute der Nachspielzeit seine fünfte Gelbe Karte abholte. Im Gegenzug wurde nach dem x-ten Foulspiel verdientermaßen auch noch der Eschborner Grüter früher zum Duschen geschickt (90.+5). Torchancen ergaben sich keine mehr und die Wormaten, diesmal wieder in Rot, blieben auch im dritten Spiel in Folge siegreich.
Tore: 0:1 Röser (11.), 0:2 Röser (20.), 1:2 Leopold (26.)
Gelb: Wade (36.), Bari (74.), Strenkert (82.) – Ammann (66.), Röser (90.+4)
Gelb-Rot: Bektasi (Wormatia/87.), Unsportlichkeit
Gelb-Rot: Grueter (Eschborn/90.+5), wiederholtes Foulspiel
Zuschauer: 480 Schiedsrichter: Braun (Saarbrücken)
Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Rösner, Steil, T. Bauer – Abele, Wittke (90. Banouas) – Ammann, Toch (88. Gopko), Bektasi – Röser.