Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Wie in den Punktspielen gilt aber, dass zu viele Fehler meist eine Niederlage bedeuten. Insbesondere, wenn diese dem Torwart unterlaufen. Und so brachten die Gäste das Kunststück fertig, in der ersten Halbzeit kein einziges Mal aufs Tor zu schießen, aber trotzdem in Führung zu gehen. Bei einem Befreiungsschlag traf Tim Paterok Gegenspieler Jahdadic, der Ball prallte zurück, wurde durch den Wind Richtung Tor geweht, Jahdadic setzte energisch nach und Paterok landete samt Ball im Netz (5.). Der Linienrichter hatte die Fahne oben, die Zweibrücker diskutierten mit dem Schiri, merkten aber schnell, dass dies überflüssig war Winter hatte schon längst ohne zu zögern auf Tor entschieden. In der Folge stellten sich die Gäste hinten rein und das Spiel lief nur noch in eine Richtung. Ganz ähnlich der zweiten Halbzeit gegen Baunatal, nur diesmal gingen die Wormaten mit der Spielsituation viel besser um. Gegen überaus schwache Zweibrücker war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Özgün (11.), Gopko (18., 29.) und insbesondere Maslanka mit zwei Kopfbällen (25., 26.) waren nah dran, erst Zinram mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern brach den Bann (31.). Mit diesem 1:1 ging es in die Pause.
Fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da kippte die Partie in eine wahnwitzige Richtung. Gopko lief einen gefährlichen Pass ab und spielte den eroberten Ball zurück zu Paterok. Der Ball rollte langsam, hoppelte nicht, der Gegenspieler weit genug weg. Warum Paterok das Ding nicht einfach wegbolzte, wird so einigen Zuschauern heute Nacht noch den Schlaf rauben. Stattdessen stoppte Wormatias Schlussmann den Ball und fing im Fünfmeterraum das Dribbeln an, verlor die Kugel prompt, versuchte dann noch das Unausweichliche zu verhindern und machte damit alles noch schlimmer. Er riss den Zweibrücker um, verschuldete trotzdem den erneuten Rückstand (Reljic verwandelte den fälligen Elfer sicher) und bescherte durch die Rote Karte seinen Teamkollegen ein zusätzliches Handicap. Weil Ersatztorwart Timo Utecht wegen eines privaten Termins bereits vor Wochen für heute freigestellt war, kam Torwarttrainer Christian Adam zu seinem unerwarteten verspäteten Debüt in Wormatias Regionalligateam. Gegen den Konter kurz darauf zum 1:3 konnte er nichts ausrichten. (54.). Unfassbarer Weise war binnen fünf Minuten vollkommen selbstverschuldet aus 1:1 ein 1:3 in Unterzahl geworden. Wormatia wollte noch nicht aufgeben, hatte aber auch kein Glück. So hätte sich Hodel einen Maas-Fernschuss fast selbst ins Tor geworfen, aber eben nur fast (66.). Stattdessen erhöhte Sommer ungestört unter den Augen der fassungslosen knapp 700 Zuschauer aus Abseitsposition auf 1:4 (68.). Kapitän Treske verkürzte nach Özgün-Ablage zwar auf 2:4 (73.) und es wäre sicherlich nochmal richtig spannend geworden, wenn Schiri Winter bei Treskes Treffer zum 3:4 zur allgemeinen Empörung nicht auf Stürmerfoul entschieden hätte (83.). Aber für eine richtige Aufholjagd unterliefen dem VfR einfach zu viele Fehler. Und die zwei größten Böcke waren am Ende die entscheidenden.
Tore: 0:1 Jahdadic (5.), 1:1 Zinram (31.), 1:2 Reljic (53./Foulelfmeter), 1:3 Gomis (54.), 1:4 Sommer (69.), 2:4 Treske (73.).
Gelb: Maslanka (79.) / Gomis (27.)
Rot: Paterok (Wormatia/50.), Notbremse
Zuschauer: 684 Schiedsrichter: Winter (Hagenbach)
Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maslanka, Maas (84. Hien), Stulin Himmel, Loechelt (52. Adam) – Zinram, Treske, Saiti (85. Hiemeleers) – Özgün.